Der weltweit größte Suchmaschinenanbieter Google ist stets darum bemüht, die Nutzererfahrung zu erhöhen, indem die sogenannte Suchergebnisliste (kurz: SERP) mehr als nur schlichte Verweise zu Webseiten präsentiert. Man erhält umfassende Firmeninfos mit Logos, Erfahrungsberichten und Kontaktdaten, ausführliche Rezepte mit Mengenangaben, Tour-Daten des liebsten Musikkünstlers samt Ticketkaufoption – und das alles, ohne die SERP verlassen zu müssen. Nun bietet Google mit der „Jobsuche“ eine weitere Funktion an, welche sich bereits seit 2017 in den USA etabliert hat.
Wie werden Stellenangebote in der Google Suche präsentiert?
Bereits seit Ende Mai 2019 können Nutzer mit Schlagworten wie „Stellenangebote Dreher in Kirn“ oder „Jobs in meiner Nähe“ nach aktuellen Stellenangeboten suchen. Als Ergebnis erscheint eine optisch herausstechende Box, welche in der Suchergebnisliste unter den bezahlten Anzeigen angeordnet ist.
Auf einen Blick erhält der Suchende eine erste Übersicht über Stellentitel sowie Ort und Umfang der Tätigkeit. Gerade Smartphone-Besitzer werden regelrecht von diesem neuen, sogenannten „Enriched Search Result“ erschlagen. Die Folge: herkömmliche, unbezahlte Suchergebnisse rücken komplett in den Hintergrund.
Dies ist auch einer der Hauptkritikpunkte der bekannten Jobportale wie Monster, Stepstone oder auch LinkedIn und Xing. Diese sehen in der neuen Initiative eine Gefahr, ihre Nutzerzahlen und Premiumkunden zu verlieren. Für pfiffige Unternehmen im Mittelstand bietet sich hier jedoch die Chance, die eigenen Karriereseiten effektiv in den Vordergrund stellen zu können, indem sie die Richtlinien zum Einstellen von Mitarbeitergesuchen befolgen.
Wie kann ich meine Stellenanzeige bei Google schalten?
Diese Richtlinien beziehen sich konkret auf Ihre Unternehmensseite, denn: Google bietet kein Portal zum einfachen Einstellen Ihrer Anzeige an. Da der Suchmaschinenprimus Ihre Seite in regelmäßigen Abständen für seine Suche ausliest (das sogenannte „Crawlen“), ist es wichtig, die Parameter der Stellenbeschreibung im Quellcode zu markieren.
Aber auch die oben genannten Jobportale werden von dem Crawler ausgelesen, weshalb Ihr Gesuch auch in der Stellensuche auftauchen wird, sofern Sie die Stelle bei einem der Anbieter veröffentlichen.
Auch diese Funktion kommt natürlich nicht ohne künstliche Intelligenz aus: durch das Nutzerverhalten gesteuert, werden nicht nur die Ergebnisse in Bezug auf Ihre Relevanz optimiert, auch Doppelnennungen und künstlich umschriebene Berufsbezeichnungen werden effizient zusammengefasst. Auf diese Weise erhält der Bewerber eine transparente Ergebnisliste, mit welcher er einfach verschiedene Angebote vergleichen kann.
Für mittelständische Unternehmen gibt es wie bei den meisten Neuerungen die Chance, sich besser im Web darzustellen und in Zeiten von Fachkräftemangel, Informationen zu Vakanzen gezielt zu veröffentlichen und zu steuern. Man kann erwarten, dass durch erweiterte Filterfunktionen und – dank KI – sich ständig selbst verbesserten Job-Suchergebnissen auch der Anspruch der Bewerber an das jeweilige Unternehmen steigt. Unternehmensbewertungen von Kununu oder Glassdoor werden somit immer mehr in den Fokus der Bewerber rücken.